Seine Philosophie lautet, dass jeder wichtig ist – egal ob Koch, Investor, Gast, Produzent oder Küchenhilfe. Am neuen Ort will er diese genauso konsequent verfolgen wie sonst auch. Er versuche immer, eine «kleine Sekte» zu gründen, in der jeder und jede am selben Strick zieht. Das zeigte sich auch in der Corona-Krise, als Schmutz sein Team zum Helfen bei einem Biobauernbetrieb motivierte. «Das war eine super Erfahrung. Vor allem für jene, die noch nie auf einem Bauernhof waren. Doch das müssen sie kennen, dort fängt meine Küche an.»
Sein Konzept für die Blaue Ente passt ins Bild. Er wolle zwar eine Mainstream-Küche bieten, das Restaurant soll schliesslich voll sein. Doch seine Blaue Ente müsse nicht jedem gefallen. Schmutz will nach dem Prinzip «Weniger ist mehr» auf eine flexible und nachhaltige Küche setzen, die höchsten Ansprüchen genügt, aber nicht auf Show setzt. «Ich brauche keine Ego-Küche», sagt er. Spürt er Druck? Natürlich merke er die Erwartungen. Doch: «Den grössten Druck mache ich mir selbst. Ohne Druck kannst du nicht gut sein.»
Bleibt noch die Frage nach dem Erfolgsgeheimnis. Er sei immer von Leuten umgeben gewesen, von denen er viel habe lernen können, sagt Schmutz. Er gehe mit offenen Augen durchs Leben und sei vielseitig interessiert. «Ein Koch darf nicht nur ans Essen denken, und vor allem darf er seine Leidenschaft nie verlieren», sagt er. Womit er bewiesen hat, dass er nicht nur jung, dynamisch und innovativ, sondern zweifellos auch ziemlich clever ist.