Sound Check

Eine Soundanlage im Auto hat jeder. Ein Klangsystem wie jenes von Bowers & Wilkins im Volvo XC90 ist jedoch ein Erlebnis. Gitarrist und Musikproduzent Tommy Vetterli hat es getestet.

Mal ehrlich: Wann hat man heute noch Zeit, um ungestört Musik zu hören? Die Tage, in denen man konzentriert vor der heimischen Stereoanlage sass, scheinen in einer Ära der permanenten Ablenkung weit weg. Und auch wer mit AirPods im Alltag herumläuft, kann das Musikerlebnis nicht wirklich schätzen.

Im Auto dagegen gibt es sie noch, die entspannten Stunden, in denen man seine Musik beinahe uneingeschränkt geniessen kann. Volvo jedenfalls ist für den Soundtrack des Unterwegsseins keine Kompromisse eingegangen. Mit einem Soundsystem der britischen Audiospezialisten Bowers & Wilkins ist für ein einmaliges Musikerlebnis während der Fahrt gesorgt. Das Geheimnis für den tollen Klang liegt dabei in der Platzierung von nicht weniger als 19 Premium-Lautsprechern im Innenraum – jeder einzelne auf den Hörgenuss abgestimmt und mit hochwertigen Kevlar-Membranen ausgestattet, die für das perfekte Hörerlebnis im Auto prädestiniert sind (siehe Box «BOWERS & WILKENS» am Seitenende).

Doch wird dieses Soundsystem seinen Vorschusslorbeeren auch gerecht? Wir haben Tommy Vetterli gebeten, das Klangerlebnis von Bowers & Wilkins im Volvo XC90 auf Herz und Nieren zu testen. Als Gitarrist der international erfolgreichen Progressive-Metal-Pioniere Coroner sowie als Produzent von diversen Hit-Alben in seinem New Sound Studio bei Pfäffikon SZ weiss der Zürcher ganz genau, was gut klingt. Zudem ist die international anerkannte Gitarren-Legende, die zurzeit an einem neuen Coroner-Album sowie einer Solo-Platte von Eluveitie-Sängerin Fabienne Erni arbeitet, für seinen perfektionistischen Anspruch bekannt.

Fünf Songs nimmt Vetterli mit, um die Soundanlage von Bowers & Wilkins zu testen. Es sind mit «Green Light Girl» von Doyle Bramhall II eine flotte Rocknummer, Hip-Hop von US-Rapper Eminem («Godzilla»), Prog-Rock von King Crimson («Starless»), Jazz («’S Wonderful» von Diana Krall), harter Rock mit «Check My Brain» von Alice in Chains sowie Klassik von Sergei Rachmaninow. «Diese Songs kenne ich ganz genau und weiss, wie sie klingen müssen», erklärt der Produzent seine Auswahl. Er nehme sie gern als Referenz mit, wenn er in einem anderen Studio als seinem eigenen arbeiten müsse.

Was Vetterli als Erstes auffällt, ist jedoch nicht der Klang, sondern die Bedienungsfreundlichkeit der Soundanlage. «Angenehm und intuitiv», empfindet der Fachmann das elegante Touchscreen-System, mit dem sich Klangfarbe und Raumverteilung im Innenraum steuern lassen. «Fast wie bei James Bond» fühle es sich an, wenn man die Musikintensität per Fader punktgenau im Auto platzieren könne, lächelt Vetterli. Und auch der Equalizer sei «gut zu bedienen».

Dabei fällt dem Gitarristen auf, dass die Musik bereits in der Grundeinstellung gut klingt. «Der Klang bei EQ flat ist authentisch und dynamisch», sagt er. Wer Lust habe, könne am Equalizer zwar seine eigene Einstellung vornehmen, zumal das System fein reagiere. «Doch eigentlich kann man schon mit den Voreinstellungen zu einem guten Klangerlebnis kommen.» Überzeugt ist der Fachmann vor allem von der Räumlichkeit des Sounds. «Die Rauminformationen kommen gut rüber. Das ist etwas sehr Subtiles, das für die Qualität des Systems spricht.» Ohnehin findet Vetterli, dass er seine Songs im Volvo XC90 beinahe so hört, wie er es aus der perfekten Akustik seines Studios kennt: «Der Sound ist dynamisch und klingt nicht verfälscht; vor allem in den Höhen kommt der Klang differenziert und gut aufgelöst rüber.» Allein bei den Bässen von Jazz und Klassik stellt der Perfektionist eine «leichte Tendenz zum Dröhnen» fest. Das sei jedoch normal, denn «Bässe präzise abzubilden ist etwas sehr Heikles».

Beeindruckt ist der Produzent indes vom Klangerlebnis insgesamt. Denn eigentlich sei es etwas Schwieriges, ein Audiosystem in einem Auto zu verbauen, weil dabei eine Menge Faktoren beachtet werden müssen. «Vor allem Aussengeräusche können ein Sounderlebnis bei hohem Tempo nahezu verunmöglichen. Doch wie wenig man hier von aussen hört, ist absolut beeindruckend», sagt er. Tatsächlich hat Volvo Cars keine Mühen gescheut, den «puren Klang», dem sich Bowers & Wilkins verschrieben haben, möglichst ungestört wiedergeben zu können. Ein Beispiel dafür ist der Nautilus-Speaker, der noch nie in einem Auto verbaut wurde und sonst nur in den aufwendigsten Hi-Fi-Systemen von Bowers & Wilkins zu finden ist. Strategisch zentral im Armaturenbrett montiert ist der Nautilus-Lautsprecher in den Innenraums gerichtet. Das hilft, den Widerhall der Frontscheibe zu minimieren und Klangstörungen zu vermeiden. Auch dank ihm kommt der Sound «rein und authentisch» rüber, wie der Fachmann sagt.

Bleibt zum Schluss noch die Frage, welche Musik Tommy Vetterli selbst hört, wenn er unterwegs ist. Die Antwort überrascht, ergibt aber Sinn: «Keine – wer wie ich berufsbedingt den ganzen Tag Sound hört, ist froh, wenn er im Auto seine Ruhe hat.»

newsound.ch

Bowers & Wilkens

Die Integration einer High-End-Tonanlage in einem Auto ist eine Kunst, die Stunden von Arbeit, unzählige Computersimulationen und ganz viel Expertise erfordern. Volvo Cars und Bowers & Wilkins haben es jedoch geschafft. Der Schlüssel zur erfolgreichen Wiedergabe des unverwechselbaren Klangs von Bowers & Wilkins liegt dabei in der sorgfältigen Platzierung der 19 Premium-Lautsprecher im Innenraum. Neben dem Nautilus-Speaker mit seiner Tweeter-on-top-Technologie wird in der 90er-Serie auch eine berühmte Innovation von Bowers & Wilkins eingesetzt. Die sogenannten Kevlar-Lautsprechermembranen, die aus dem gleichen Material wie kugelsichere Westen gefertigt werden, sind für Autos besonders geeignet, da sie Break-up-Eigenschaften aufweisen, die Klangverzerrungen vorbeugen. Nicht zu vergessen: Mit dem Glauben, dass die Form der Funktion folgt, passt Bowers & Wilkins auch perfekt zur skandinavischen Designphilosophie von Volvo Cars.